Möbel: Die schönsten Neuheiten von der Mailänder Möbelmesse

2022-10-08 17:40:30 By : Ms. HERE MAKERS

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11. Mai 2022 · Die Mailänder Möbelmesse, der Salone del Mobile, ist vom April in den Juni verschoben worden. Viele Neuheiten von Designern und Herstellern gibt es dennoch. Wir zeigen vorab die schönsten.

Am 11. März ist Bodil Kjarr 90 Jahre alt geworden. Die Dänin, geboren in Jütland, ging schon früh zum Studium nach Kopenhagen und London, arbeitete später auch in den Vereinigten Staaten. Die meisten ihrer Möbelentwürfe stammen aus den späten Fünfziger- und frühen Sechzigerjahren, wie auch dieser Hochlehnstuhl, den der italienische Hersteller Cassina nun wieder neu in sein Programm aufgenommen hat. Es gibt ihn mit und ohne Armstützen.

Bislang stand die Stuhlfamilie des amerikanischen Designers Jacob Nitz auf Beinen oder auch Kufen aus Stahl. Nun hat der Mann aus New York, der eine Zeitlang in Eindhoven lebte und arbeitete, dort auch für den niederländischen Hersteller Bogaerts, sein Programm zusätzlich mit Holzfüßen ausgestattet. Geblieben ist die gebogene Sitzschale aus Eichen-Sperrholz, die es mit oder ohne Polster gibt.

Der Name dieser Leuchte bedeutet so viel wie „Auf und Nieder“. Tatsächlich lässt sich die kleine Metallkugel als Gegengewicht bewegen, so dass die mundgeblasene Glaskugel pendelartig ihre Position verändern kann. Das hebräische Wort verweist zudem auf die Designer Kfir Schwalb und Orit Magia, die das Studio Shulab bilden. Den gläsernen Lampenschirm bietet Luceplan in zwei Größen an: Der kleinere hat einen Durchmesser von 22, der große von 48 Zentimetern, was eine echte Herausforderung für die Glasbläser darstellt.

Der Name ist als Hommage an den schwedischen Regisseur Ingmar Bergman zu verstehen. Das Sideboard, das Inês Sousa entworfen hat, die Kreativdirektorin und Mitgründerin der dänischen Marke Laengsel, ist nämlich für den Fernseher gedacht. Der Rahmen, der auf vier Metallfüßen steht, wird aus Birken-Sperrholz hergestellt (auf Wunsch grau eingefärbt), die drei Schiebetüren des 1,60 Meter langen und 45 Zentimeter hohen Schränkchens sind mit einem Wollstoff von Kvadrat bezogen.

Schon 2019 stellte die belgische Marke Jori einen ersten Sessel des deutschen Designers Joachim Nees vor. Nun hat er der Sitzmöbelfamilie, die inzwischen auch ein Sofa umfasst, einen gepolsterten Clubsessel mit Vier-Sterne-Fuß und Hocker hinzugefügt. Mit einem Hebel an der Seite lässt sich die Position der Rückenlehne stufenlos verstellen.

Nur 89 Millimeter Platz nimmt dieser Stuhl ein, wenn er zusammengeklappt ist. Und er wiegt nicht mehr als 3,4 Kilogramm. Das Werk des Kölner Duos Kaschkasch (Florian Kallus und Sebastian Schneider) ist dank seiner geformten Sitzfläche aus gebogenem Sperrholz erstaunlich bequem. Der schwedische Hersteller Karl Andersson & Söner bietet den Stuhl in 14 verschiedenen Farbtönen an.

In den frühen Siebzigern kam die Leuchte Sinus von Poul Christian-sen auf den Markt, deren Lampenschirm er nach mathematischen Kurven wellenförmig faltete. Sie wurde zur Ikone des Designs. Nun hat der Däne, Jahrgang 1947, daran angelehnt eine Leuchtenserie mit ovaler Silhouette entworfen, die sich – wie eine Galaxie – in die Breite ausdehnt. Wie beim dänischen Hersteller Le Klint üblich, wird auch sie von Hand aus Lampenfolie gefaltet.

Bei einer Tabelle reihen sich Zeilen und Spalten zu einem Gittermuster aneinander, für seine Leuchte hat das Eindhovener Studio OS OOS (Oskar Peet und Sophie Mensen) noch den Kreis als dritte Dimension hinzugefügt. Mit der leuchtenden Glaskugel im Inneren ergibt sich so ein geometrisches Schattenspiel. Das lombardische Unternehmen Fontana Arte bietet die Leuchte in zwei Größen an: 30 oder 60 Zentimeter hoch bei einem Durchmesser von jeweils 30 Zentimetern.

Drei Jahre hat es gedauert, bis dieser Formholzstuhl seine Marktreife erreichte. Die schlingenförmige Lehne aus Holz wird – dreidimensional – extrem gebogen und ist direkt am Sitz befestigt. Das Leichtgewicht, das der Münchner Stefan Diez für den Objektmöbelhersteller Brunner gestaltet hat, ist stapelbar, die einzelnen Elemente lassen sich demontieren und austauschen, alle Teile sind wiederverwertbar.

Bei genauerem Hinsehen erkennt man bei diesem Stuhl gleich vier geometrische Formen, die Peter Fehrentz zusammengefügt hat: Trapez, Quadrat, Rechteck und Oval. Sitz und Rücken sind dick gepolstert, die Lehne ist an den Seiten gekrümmt, was das Sitzen auf dem hohen Hocker noch angenehmer macht. Produzent ist das Hamburger Unternehmen More von Bernhard Müller.

Im Jahr 1960 entwarf Martin Visser drei Metallrahmen-Stühle: einen mit Polster (SZ 03), einen mit Leder (SZ 02) und einen mit geflochtenem Peddigrohr (SZ 01). Vom Korbgeflecht ließ sich die Niederländerin Kiki van Eijk für das Projekt „Tribute to Visser“ von Spectrum Design aus Eindhoven inspirieren. Ihr nicht eckiges, sondern rundes Gestell hat eine Epoxidharzbeschichtung in Ultramarinblau.

Lapo Ciatti denkt bei seiner Garderobe auch an „eine Linie, die den Himmel mit der Erde verbindet“. Der Italiener, in Florenz geboren, macht aus einem Seil ein Designobjekt, das mit Haken an der Decke oder der Wand befestigt wird. An drei Ringen mit Haken lassen sich Jacken und Mäntel aufhängen. Hersteller ist das Florentiner Familienunternehmen Opinion Ciatti, das Lapo Ciatti in dritter Generation leitet.

Bank und Tisch in einem ist diese Arbeit des Schweden Johan Lindau. Seine Idee ist nicht ganz neu, in größerer Ausführung gibt es die Produktfamilie, zu der auch eine hohe Variante als Bar oder Tresen gehört, schon seit gut 20 Jahren. Jetzt hat Lindau für Blå Station noch diesen kleinen Beisteller – auch mit auffälliger Stahl- oder Messingstange als Fußstütze – ergänzt.

Julia Chiaramontis Tisch, den es in zwei Größen gibt, hat einen Wellblech-Fuß aus Aluminium, auf dem eine kolorierte Glasplatte ruht. Das Gestell bietet Pulpo in fünf Farben an: Rosé, Grün, Blau, Grau und Beige. Für die französisch-italienische Designerin, die in Paris geboren wurde und dort auch noch immer lebt, ist es die erste Zusammenarbeit mit der Marke aus Weil am Rhein, die bekannt ist für experimentelle Entwürfe junger Designer.

Für De Padova hat der Italiener Piero Lissoni, der zugleich Kreativdirektor der Marke ist, ein Regal aus Aluminium gestaltet, das an der Wand oder frei im Raum stehen und bis hoch zur Decke reichen kann. Schrankelemente – darunter Schubladen mit Soft-Close-Mechanismus – lassen sich ergänzen.

Nur 17 Jahre jung ist die Marke Janua, die 2005 in Armstorf im Landkreis Erding gegründet wurde und sich als Manufaktur auf Holzmöbel spezialisiert hat. Und das mit großem Erfolg. Dieses Sideboard hat das Hamburger Studio Hoffmann Kahleyss (Birgit Hoffmann und Christoph Kahleyss) entworfen, es kann auf Beinen auch mit Rollen oder Kufen stehen oder an die Wand montiert werden. Auch die Zahl der Schubkästen und Türen ist variabel, genauso wie das Material: Im Angebot sind Eiche, Nuss- und Kirschbaum.

Für seinen Raumteiler hat der toskanische Architekt Roberto Lazzeroni ein Lederband zu längeren und kürzeren Schlaufen gewickelt, die ihn an die Form des Polarlichts erinnern. Daher der Name. Jedes Band besteht aus zwei verschiedenfarbigen Lagen, die leicht verdreht an einem Aluminiumrahmen befestigt sind. Den dreigeteilten Wandschirm, der von der italienischen Marke Giorgetti hergestellt wird, gibt es in zwei Höhen: 125 und 170 Zentimeter.

Ein gutes halbes Jahrhundert alt ist diese Leuchte von Verner Panton. Erst jetzt ist sie aber auch wieder im ursprünglichen Design mit glänzend grau-opalem Schirm zu haben, so wie der dänische Designer sie einst haben wollte. Die Marke Louis Poulsen führt die Ikone mit ihrem hochglanzverchromten, trompetenförmigen Fuß in drei Ausführungen wieder ein: als Tischleuchte 320, als Panthella Mini und als Panthella Portable. Letztere hat einen Akku, kommt ohne Kabel aus und ist in drei Helligkeitsstufen einstellbar.

Von Anfang an, seit 1984, hat das italienische Unternehmen Zeus schlichte, schwarze Metallmöbel produziert. So wie dieses Sideboard, das der Gründer und heutige Artdirektor sowie alleinige Geschäftsführer der Marke, Maurizio Peregalli, entworfen hat. Der langgestreckte Schrank, 240 mal 40 mal 80 Zentimeter groß, hat Schiebetüren aus expandiertem Metall. Was wie ein Drahtgeflecht wirkt, besteht tatsächlich aus einem abgeflachten Stück mit einem netzartigen Muster. Dadurch behält das Metall mehr Festigkeit. Optional ist eine LED-Innenbeleuchtung, die ein sanftes Licht durchlässt.

Die leicht geschwungenen Massivholzbeine sollen an die natürliche Form eines Baums erinnern. Oben hat sie der Designer Christian Haas (in diesem Heft beantwortet er auch unseren Fragebogen auf Seite 66) durch ein Dreieck verbunden, an dessen Außenseiten jeweils zwei Garderobenhaken aus Holz befestigt sind. Das unterfränkische Unternehmen Schönbuch fertigt das Modell in Nussbaum oder Eiche an, jeweils natur geölt sowie schwarz lackiert.

Klassischer Holzstuhl, neu interpretiert: Das war das Ziel von Piero Lissoni. Dabei spielt der Mailänder Designer mit Linien und gebogenen Flächen. Die Beine sind ein wenig nach innen geneigt, laufen schmal nach unten und oben aus, Sitzfläche und Rückenlehne sind ebenfalls leicht gewölbt, wodurch der Stuhl weniger kantig wirkt. Der italienische Hersteller Porro hat ihn mit und ohne Armlehnen im Programm, sowie in Eschenholz natur, weiß gebeizt oder in Schwarz und Rot.

Zwei Flügel hat Luca Nichetto seinem Sessel verpasst, so erklärt sich auch der Name seiner Arbeit. Der Venezianer, der auch in Stockholm ein Studio hat, liebt poetische Entwürfe. Dieser scheint mit seinen dünnen Metallbeinen tatsächlich zu schweben. Die durchbrochene, fast kreisrunde Sitzschale samt Lehne ist gepolstert und kann vom niederländischen Hersteller Artifort mit einer Vielzahl von Stoffen und auch mit Leder bezogen werden.

Wie eine Blüte soll sich dieser Sessel öffnen. Kati Meyer-Brühl hat ihren neuen Entwurf mit dicken Polstern und horizontalen Steppnähten ausgestattet, die der U-förmigen Lehne noch zusätzlich Struktur geben und sie in vertikale und horizontale Segmente gliedern. Kinderfreundlich ist auch dieser Bezug: Er ist – wie meist bei der Marke Brühl aus Bad Steben im Landkreis Hof – abziehbar und waschbar.

Mehr Skulptur als Möbelstück ist dieser Tisch mit den zwei geschwungenen Stützen und der abgerundeten Tischplatte. Entworfen hat ihn die in Neuseeland geborene erst 33 Jahre alte Designerin Sabine Marcelis, die in Rotterdam ihr Studio hat. Für sie ist es ihre erste Zusammenarbeit mit dem niederländischen Familienunternehmen Arco, das in vierter Generation seit gut zehn Jahren von Jorre van Ast geleitet wird.

Victor Carrasco Berlanga,1974 in Valencia geboren, ist Gründer und auch Namensgeber seines Unternehmens: Viccarbe. Das Wort setzt sich aus den Anfangsbuchstaben seiner Namen zusammen. Von ihm stammt dieser Tisch, den es in vielen Varianten gibt: mit eckiger, runder oder ovaler Platte, mit bis zu drei der säulenartigen Füße, entweder 45 oder 74Zentimeter hoch, aus Eichenholz, Laminat, weißem oder schwarzem Marmor. Gedacht ist er für Büros und Restaurants, für Wohn- oder Esszimmer und sogar Terrassen und Gärten.

Auch das amerikanische Unternehmen Leland,1993 in Grand Rapids (Michigan) gegründet, ist noch vergleichsweise jung. Die Verantwortung fürs Kreative hat das in Barcelona ansässige Designstudio Altherr Désile Park (Jeannette Altherr, Delphine Désile und Dennis Park) übernommen. Sein erstes Projekt: eine Kollektion, zu der neben Tisch und Sessel nun auch dieser Stuhl gehört. Sitz und Rückenlehne sind aus Sperrholz, die Furniere können aus Birke, Eiche oder Walnuss sein. Der Stuhl hat entweder Beine aus Holz oder Kufen aus Metall. Optional sind dünne Polster.

Die schönsten neuen Möbel des Salone del Mobile

Die schönsten neuen Möbel

Die Mailänder Möbelmesse, der Salone del Mobile, ist vom April in den Juni verschoben worden. Viele Neuheiten von Designern und Herstellern gibt es dennoch. Wir zeigen vorab die schönsten.

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