Eine neue Fassade für die Befreiungshalle Kelheim

2022-10-08 17:43:04 By : Ms. Cindy L

Eine schnörkellos-elegante Architektur prägt das Gebäude in Zirndorf. Foto: Andy Brunner / KS-Original

Die Broschüre zum großformatigen Bausystem KS-PLUS ist ab sofort kostenlos verfügbar. Bild: Thomas Popinger / KS-Original

Das Circular Tiny House auf dem Gelände der Hochschule Coburg besteht ausschließlich aus nachwachsenden, wiederverwendbaren Baustoffen.Foto: Sebastian Kolm

Die Inneneinrichtung bietet optimale Rahmenbedingungen für agile Arbeitssituationen. Foto: Yves Sucksdorff

Drei skulpturale V-Stützen tragen das länglich auskragende, zirka 400 Tonnen schwere Obergeschoss. Foto: Frank Löschke / LIQUID PHOTOGRAPHY

Visualisierung mit Blick vom Markt aus. Bildquelle: agn Niederberghaus & Partner

Die Form des langen, schmalen giebelständigen Bauwerks ist von den langen Reihenhäusern der historischen Fuggerei inspiriert. Anstelle eines einzelnen geraden Blocks ist ein Ende des Fuggerei NEXT500-Pavillons gekrümmt und angehoben. Bildquelle: Saskia Wehler

Um den Baukörper zu gliedern, entschieden sich die Architekten für eine versetzte Anordnung der beiden Hallen. Diese erheben sich oberhalb eines Sockelbandes aus Beton und lassen aufgrund ihrer versetzten Anordnung zwei geschützte Freibereiche entstehen: den Eingangshof und den Vereinshof mit integrierter Sportgaststätte. Foto: Marcus Ebener

Ludwig-Erhard-Brücke in Ulm. Bildquelle: LUX GLENDER

Das Beleuchtungskonzept haben die Studierenden völlig eigenständig entwickelt. Lediglich bei der aufwändig gestalteten Fassade brachten die Lichtexperten bei Delta Light ein zusätzliches Element ins Spiel. In den Fensterstürzen montierte kleine Kix-Spots geben dem Gebäude bei minimalem Energieverbrauch ein unverwechselbares nächtliches Erscheinungsbild, das sich innerhalb der großen Wettbewerbs-Konkurrenz behaupten kann. Bildquelle: Marvin Schwienheer für Delta Light

Problemlösungsset rund um den Balkongully SitaCompact Fluid: Balkonentwässerung und Beschichtung ohne Stress.

Ruderzentrum Rotsee: Mithilfe einer NOEplast-Matrize wurde ein Schriftzug im Beton realisiert. So kann jeder sofort die Funktion des Gebäudes an der Fassade ablesen.

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Besondere Merkmale von eyrise s350 Sonnenschutzglas sind die sehr kurzen Schaltzeiten und die neutrale Farbe. Bild: eyrise

Mit Hilfe der dynamisch schaltbaren Sichtschutzgläser eyrise 350 lassen sich Räume in Sekundenschnelle in private Räume verwandeln. Bild: eyrise

Die neue Leuchtenfamilie Entero von Delta Light ist universell einsetzbar. Projekte mit unterschiedlichsten Beleuchtungsanforderungen können in durchgängigem Design gestaltet werden. Bildquelle: Delta Light

Die Produktreihe MB-HARMONY zeichnet sich durch eine einfache Montage aus. MB-HARMONY DUO überzeugt dabei mit sehr hohen Schallschutzanforderungen. Bildquelle: Aluprof SA

Das brandneue modulartige Sitzmöbelkonzept Revo von Profim ist nicht nur – wie der Name bereits verrät – revolutionär in Sachen Büroausstattung, sondern wird auch nach höchsten nachhaltigen Gesichtspunkten produziert. Foto: Flokk

Von der abgeschirmten Einzelbank bis zu verketteten, raumgliedernden Sitzlandschaften – mit den modularen Insit-Screens lässt sich die gewünschte Abschirmung ebenso spontan wie variabel einrichten. Insit mit Insit-Screen, Design: Wolfgang C.R. Mezger, Abbildung: Wilkhahn

Schon von weitem sichtbar: Die Befreiungshalle, das Wahrzeichen der Stadt Kelheim. Bildquelle: KEIM

Die von König Ludwig I. in Auftrag gegebene Gedenkstätte ist spektakulär gelegen, hoch oben auf dem Michelsberg, zwischen Donau und Altmühltal. In Anlehnung an antike und christliche Zentralbauideen von Friedrich von Gärtner begonnen und nach dessen Tod von Leo von Klenze nach geänderten Plänen vollendet, sollte der Triumphbau an die Befreiung vom napoleonischen Joch erinnern. Nach dem Ersten Weltkrieg musste er als Symbol vergangener Größe des Deutschen Reiches herhalten, später missbrauchten die Nationalsozialisten das Monument für ihre Propaganda. Heute ist die Befreiungshalle für viele Menschen ein Sinnbild der Freiheit, Begegnung und europäischen Einheit.

Der mächtige Rundbau wurde aus Kelheimer Sandstein gebaut. Bildquelle: KEIM

„Klenze, so schön, so schön habe ich mir den Bau nicht geträumt“, rief König Ludwig I. zu Tränen gerührt, als er die Befreiungshalle zum ersten Mal sah. Auf diesen ersten Anblick hatte der Monarch jedoch lange warten müssen. Von der Grundsteinlegung 1842 – dazu dichtete der König leidenschaftlich: „Heil euch! treue Teutsche, tapf’re Sieger, Ewig währet euer Thaten Glanz.“ – bis zur Eröffnung sollte es 20 Jahre dauern. Die Bauarbeiten gingen nur langsam voran. Als Friedrich von Gärtner 1847 starb, standen lediglich die Grundmauern und Sockelstufen. Leo von Klenze wurde mit der Fortsetzung des Werkes betraut, aber schon 1848, als der König wegen seiner Affäre mit Lola Montez abdanken musste, wurde der Baubetrieb eingestellt und das Baumaterial verkauft. Zwei Jahre später entschied sich Ludwig, die Bauarbeiten fortzusetzen und privat zu finanzieren.

Aufgang zum Eingangsportal mit der Widmungsinschrift über der ornamentierten Türrahmung Bildquelle: KEIM

Klenze modifizierte den Bau nach seinen am Vorbild der Antike und der Renaissance orientierten architektonischen Vorstellungen. Er gab Gärtners Idee einer außen sichtbaren Kuppel auf und entwickelte einen zylinderförmigen Baukörper, dessen kegelförmiges Dach von außen kaum in Erscheinung tritt. Wie beim Pantheon in Rom ist die einzige Öffnung ein zentraler kreisförmiger Ausschnitt im Scheitelpunkt des Daches, der hier von einer Glaslaterne geschlossen wird. Klenze ging es darum, dem Bauwerk aus der Fernsicht eine möglichst mächtige Wirkung zu geben.

Das mit optisch effektvollen Ornamenten verzierte Kuppelgewölbe wird durch ein Opaion erhellt. Bildquelle: KEIM

Der monumentale, tempelartige Rundbau ruht auf einem dreistufigen Sockel, als achtzehneckiges Polygon ausgebildet, zu dem eine repräsentative Freitreppe führt. Die Zahl 18 ist für dieses Bauwerk von besonderer Bedeutung und erinnert daran, dass sowohl die Völkerschlacht bei Leipzig als auch die Schlacht bei Waterloo an einem 18. Tag des Monats stattfanden. Die Strebepfeiler der Außenfassade bekrönen 18 Kolossalstatuen, Allegorien der deutschen Volksstämme. Darüber befindet sich ein äußerer Umgang mit 54 Säulen in toskanischer Ordnung. Der Tambour, der das flach geneigte Dach trägt, wird von wiederum 18 Trophäen mit Harnisch, Helm und Armschild geschmückt.

Innenansicht mit der Inschrift am Boden und den Siegesgöttinnen von Ludwig Schwanthaler.Bildquelle: KEIM

Die 18 findet sich auch in der Zahl der 54 Säulen und 54 Pfeiler (3 × 18), in den zweimal 36 Säulen im oberen Umgang (2 × 18) und in den Inschriften für je 18 Feldherren und zurückeroberte Festungen. Im Inneren der 45 Meter hohen Rundhalle beeindruckt das mit optisch effektvollen Ornamenten verzierte Kuppelgewölbe, das durch ein Opaion erhellt wird. Der eiserne Dachstuhl mit über 29 Metern freier Spannweite wurde nach den damals neuesten ingenieurtechnischen Kenntnissen geplant und ausgeführt. Die Wände sind durch 18 Segmentbogennischen und eine abschließende Säulengalerie toskanischer Ordnung gegliedert. Auf den mit Siena-Marmor verkleideten Mauerflächen über den Nischenbögen befinden sich gerahmte Inschriftentafeln mit den Namen der bedeutendsten deutschen Feldherren der Befreiungskriege. Vor den Nischen stehen jeweils zwei 3,30 Meter hohe Siegesgöttinnen aus weißem Marmor, entworfen von Ludwig Schwanthaler, und reichen sich die Hand zu einem feierlichen Reigen. Die jeweils andere Hand ruht auf vergoldeten Schilden, die der Legende nach aus der Bronze eingeschmolzener Geschütze gefertigt sein sollen. Jeder Schild erinnert mit einer Inschrift an einen siegreichen Kampf im Zuge der zwei Befreiungskriege.

Aus Kostengründen wurde der Bau als Ziegelmauerwerk ausgeführt, außen verputzt und mit einem Farbanstrich gefasst, der ein präzise ausgeführtes Quadermauerwerk aus Werkstein imitieren sollte. Aus der Ferne ergab sich so ein helles blassgelbes Gesamtbild. „Die Besonderheit besteht darin, dass es sich um die wohl erstmalige Verwendung von Portlandzement an einem öffentlichen Gebäude in Bayern handelt,“ erklärt Klaus Häfner, Restaurator bei der Bayerischen Schlösserverwaltung. „Die Erstbeschichtung wurde in der damals üblichen Qualität mit Kasein-Farben ausgeführt.“

Jeder Quader wurde von Hand mit dem Pinsel gestrichen. Bildquelle: KEIM

Im Zuge der aktuellen Fassadensanierung beschloss man, das ursprüngliche Erscheinungsbild wiederherzustellen. Restauratorische Befunduntersuchungen unter Beteiligung des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege legten die originalen Farbschichten und Gestaltungen frei: Demnach standen auf einem hellen Grundton zart abgetönte ockergelbliche, hellrosafarbene, rötliche und grünliche Quaderflächen. „Es wurde zunächst eine Musterachse mit der ursprünglich ausgeführten Fassung erstellt, um niemanden in der Bevölkerung vor vollendete Tatsachen zu stellen,“ erklärt Häfner. Denn den Kelheimern liegt ihre Befreiungshalle am Herzen und die neue Farbgebung war zunächst nicht unumstritten. Auf Infoveranstaltungen wurde das Restaurierungskonzept vorgestellt, das den Anliegen der Bürger, aber auch denen des Denkmalschutzes gleichermaßen gerecht werden sollte.

Vor der Neufassung der rund 5.000 qm Fassadenfläche mussten die Substanz der Schichten saniert und die allfälligen Schäden durch Witterungseinflüsse der vergangenen 50 Jahre ausgebessert werden. Risse wurden verfüllt und gekittet, lose Putzteile gefestigt oder erneuert. Damit gewährleistet ist, dass der neue Anstrich sicher haftet, wurden alle Flächen abgestrahlt und so von losen Farbschichten befreit. An einigen zusammenhängenden Bereichen blieben auf Wunsch des Denkmalschutzes alle Schichtfolgen als Primärdokument erhalten.

Damit der Anstrich mit KEIM Purkristalat so natürlich wie möglich wirkt, wurde jeder Quader von Hand mit dem Pinsel gestrichen. Aus der Nähe sind die Farbfelder klar voneinander zu unterscheiden, aus der Ferne verbinden sie sich im Zusammenspiel zu einem harmonischen, einheitlichen Farbeindruck. Die einfühlsame Rekonstruktion der Originalfassung soll nicht nur das kulturelle Erbe so authentisch wie möglich erhalten, sondern wird die historische Bausubstanz auch vor Umwelteinflüssen schützen – zuverlässig und dauerhaft für die nächsten 50 Jahre ...

Bauherr: Staatliches Bauamt Landshut Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen Bauabteilung, Referent Christoph Straßer, Restaurator Klaus Häfner

Fachbauleitung Stein und Putz: Dr. Michael Pfanner

Restauratorische Fachberatung und Befunde: Thomas Hacklberger Ausführender Fachbetrieb: Nüthen Restaurierungen GmbH + Co. KG, www.nuethen.de

Produkte: KEIMFARBEN GmbH, www.keim.com KEIM Purkristalat-System KEIM Kristall-Felsit-Fein

Das Circular Tiny House auf dem Gelände der Hochschule Coburg besteht ausschließlich aus nachwachsenden, wiederverwendbaren Baustoffen.Foto: Sebastian Kolm

Galeria Kaskada, Stettin, Polen. Eingesetzte Systeme: MB-59S Casement, MB-70HI, MB-70US, MB-78EI, MB-SR50 A, MB-SR50 HI. Zertifikat: DGNB Gold.

Problemlösungsset rund um den Balkongully SitaCompact Fluid: Balkonentwässerung und Beschichtung ohne Stress.

Die Inneneinrichtung bietet optimale Rahmenbedingungen für agile Arbeitssituationen. Foto: Yves Sucksdorff

Drei skulpturale V-Stützen tragen das länglich auskragende, zirka 400 Tonnen schwere Obergeschoss. Foto: Frank Löschke / LIQUID PHOTOGRAPHY

Mit Hilfe der dynamisch schaltbaren Sichtschutzgläser eyrise 350 lassen sich Räume in Sekundenschnelle in private Räume verwandeln. Bild: eyrise

Ludwig-Erhard-Brücke in Ulm. Bildquelle: LUX GLENDER

Das Circular Tiny House auf dem Gelände der Hochschule Coburg besteht ausschließlich aus nachwachsenden, wiederverwendbaren Baustoffen.Foto: Sebastian Kolm

Galeria Kaskada, Stettin, Polen. Eingesetzte Systeme: MB-59S Casement, MB-70HI, MB-70US, MB-78EI, MB-SR50 A, MB-SR50 HI. Zertifikat: DGNB Gold.

Problemlösungsset rund um den Balkongully SitaCompact Fluid: Balkonentwässerung und Beschichtung ohne Stress.

Die Inneneinrichtung bietet optimale Rahmenbedingungen für agile Arbeitssituationen. Foto: Yves Sucksdorff

Drei skulpturale V-Stützen tragen das länglich auskragende, zirka 400 Tonnen schwere Obergeschoss. Foto: Frank Löschke / LIQUID PHOTOGRAPHY

Mit Hilfe der dynamisch schaltbaren Sichtschutzgläser eyrise 350 lassen sich Räume in Sekundenschnelle in private Räume verwandeln. Bild: eyrise

Ludwig-Erhard-Brücke in Ulm. Bildquelle: LUX GLENDER